Wer kennt es nicht auch aus der Schule? Die gute alte Gruppenarbeit scheint oft das Allheilmittel für viele Lehrerinnen und Lehrer. Um dich auf die Abschlussprüfung deiner Ausbildung vorzubereiten, kann sie aber durchaus hilfreich sein. Allerdings ist das Lernen in Gruppen oft leichter gesagt als getan. Hier erfährst du alles was du beim Lernen in der Gruppe berücksichtigen solltest.
Für was genau ist Gruppenarbeit ein gutes Mittel?
Gruppenarbeit ist kein Allheilmittel. Aber um sich auf eine Prüfung vorzubereiten ist es eine der besten Möglichkeiten. Der Schlüssel zum Glück ist die Interaktion zwischen den einzelnen Gruppenmitgliedern.
Machen wir dafür einen kleinen Exkurs in das menschliche Gehirn und das Gedächtnis: Ein Mensch erinnert sich im Rahmen von sozialen Kontakten. Ohne unseren sozialen Background wäre es für uns unmöglich irgendetwas im Kopf zu behalten. Unsere ganze soziale Umwelt hilft uns dabei Erlebnisse und Gelerntes im Kopf einzuordnen, sodass nicht alles in ein wildes Chaos verfällt.
Was sagt uns das über Gruppenarbeiten zur Abschlussprüfungsvorbereitung?
Bereitest du dich mit einer Gruppe auf die Abschluss- oder Zwischenprüfung deiner Ausbildung vor, tauscht ihr euch gegenseitig aus und helft euch. So fällt das Lernen nicht nur leichter, sondern du wirst dich auch leichter an die gelernten Inhalte erinnern. Zumindest theoretisch! Praktisch gibt es viel, was man bei einer effektiven Gruppenarbeit beachten muss.
Hier eine erste Anmerkung: Eine Lerngruppe sollte mindestens 3 aber nie mehr als 6 Mitglieder haben. Bei größeren Gruppen wird es nämlich immer schwerer Termine und Kompromisse zu finden.
Die vier Phasen der Gruppenarbeit:
Jede Gruppenarbeit teilt sich ungefähr in vier Phasen ein. Egal wie umfangreich die Aufgaben sind, werden diese vier Phasen doch immer durchlaufen.
Zuerst die Orientierungsphase. Viele Gruppen werden durch Zufall zusammengewürfelt. Die einzelnen Mitglieder kennen sich dann noch nicht. Wie immer, wenn man jemand neu kennenlernt, hat man erst einmal eine gewissen Hemmschwelle. Du wirst deinen Platz in der Gruppe erst noch finden. Um sich auf eine Prüfung vorzubereiten, wäre es natürlich gut diese Phase zu überspringen und sich gleich mit Leuten zusammen zu tun, mit den man während der letzten Jahre in der Berufsschule in der Ausbildung auch schon Kontakt hatte.
In der zweiten Phase geht es dann um die Annäherung untereinander. Die anfängliche Hemmschwelle untereinander ist gesunken und jeder sagt nun deutlicher was sein Interesse an der Gruppenarbeit ist und welche Ideen man hat. Ihr arrangiert euch in dieser Phase. Die traditionellen Rollen in der Gruppe verteilen sich dabei von selbst. Es stellt sich schnell heraus,wer der Organisator ist und wer mehr zum Typ Mitläufer mutiert. Die Ziele und Aufgaben für die Gruppe werden in dieser Phase klar.
Die dritte Phase ist die produktive Phase. Ihr arbeitet erfolgreich zusammen und werdet das, was man ein eingespieltes Team nennt. Die Kommunikation untereinander wird dann rege und plötzlich geht alles recht schnell von der Hand.
Die vierte Phase ist die letzte Phase. Hier beendet ihr in aller Ruhe eure gemeinsame Zeit als Gruppe und kehrt wieder in euren Alltag zurück. Dabei wirst du merken, dass du unbewusst anfängst, das Gelernte aus der Gruppe auf deinen Alltag zu übertragen. Das ist zumindest der Idealfall.
Auf eine gute Zusammenarbeit:
Das Herzstück jeder Gruppenarbeit: die gute Zusammenarbeit.
Jede Gruppe hat ihre Rollen, die es zu besetzen gilt. Das passiert oft ganz von selbst. Es gibt immer ein Mitglied, dass am lautesten ist und alle anderen koordiniert; ein Chef und Koordinator wenn man so will.
Dann gibt es die Leute die zuverlässig immer alles machen und sich an den Aufgaben orientieren. Sie sind die Macher, die anschließend meist von den Nörglern kritisiert werden. Die Nörgler sind die, die gerne Kritik üben und immer das letzte Wort haben müssen. Mach dir nichts draus; sie meinen es nicht böse. Wenn man ihnen aufmerksam zuhört, kann sogar eine sehr hilfreiche und konstruktive Anmerkung dabei herumkommen.
Fast jede Gruppe hat auch einen oder mehrere Mitläufer. Das sind Menschen für die T.E.A.M bedeutet Toll-Ein-Anderer-Macht's.