"Erzählen Sie doch mal etwas über sich!" – dieser scheinbar einfache Satz ist für viele Bewerberinnen und Bewerber die größte Hürde im Bewerbungsgespräch für einen Ausbildungsplatz. Eine gelungene Selbstpräsentation entscheidet oft über den weiteren Verlauf des Gesprächs – und damit auch über Deine berufliche Zukunft.
In diesem Artikel erfährst Du, wie Du Deine Selbstpräsentation perfekt vorbereitest, welche Inhalte wirklich zählen und mit welchen Tipps Du einen bleibenden Eindruck hinterlässt.
Was ist eine Selbstpräsentation?
Die Selbstpräsentation ist der Moment im Bewerbungsgespräch, in dem Du Dich als Person vorstellst – aber eben nicht Deinen Lebenslauf wiedergibst. Es geht darum, authentisch, zielgerichtet und sympathisch zu vermitteln, wer Du bist, was Du kannst und was Du willst.
Diese drei Leitfragen stehen im Mittelpunkt:
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Ich bin …: Wer bist Du und was machst Du aktuell?
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Ich kann …: Welche Fähigkeiten bringst Du mit?
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Ich will …: Was motiviert Dich und welche Ziele verfolgst Du?
Warum ist die Selbstpräsentation so wichtig?
Die Selbstpräsentation ist Deine erste Chance, einen persönlichen Eindruck zu hinterlassen. Sie zeigt:
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wie gut Du vorbereitet bist,
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ob Du reflektiert über Dich selbst sprechen kannst,
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und ob Du zur ausgeschriebenen Stelle und zum Unternehmen passt.
Eine gute Selbstpräsentation kann Türen öffnen – nicht nur für eine Ausbildung, sondern auch für viele berufliche Stationen danach.
Selbstpräsentation richtig aufbauen: Die 3-Schritte-Formel
1. Ich bin …
Stelle Dich kurz vor:
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Name
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Aktuelle Ausbildung oder Schulabschluss
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Wo Du gerade stehst
Beispiel: „Ich heiße Lisa Müller, bin 17 Jahre alt und mache derzeit meinen Realschulabschluss an der Realschule Lüneburg. Ich interessiere mich besonders für technische Zusammenhänge und möchte daher eine Ausbildung im IT-Bereich beginnen.“
2. Ich kann …
Zeige, was Dich auszeichnet:
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Erfahrungen, die zur Stelle passen
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Praktika, Hobbys, Schulprojekte
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Deine Stärken
Beispiel: „Ich habe früh angefangen, mich für Computer zu interessieren. In der Schule habe ich die Computer-AG geleitet und ein Praktikum im Bereich IT-Support gemacht. Besonders gerne arbeite ich an technischen Problemlösungen und habe Spaß an logischem Denken.“
3. Ich will …
Was motiviert Dich?
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Warum willst Du genau diesen Beruf erlernen?
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Was sind Deine Ziele?
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Was erhoffst Du Dir von der Ausbildung?
Beispiel: „Ich möchte meine Fähigkeiten weiterentwickeln und langfristig als Fachinformatiker in einem innovativen Unternehmen arbeiten. Besonders interessiert mich dabei die Entwicklung von Softwarelösungen für alltägliche Probleme.“
Typische Fehler bei der Selbstpräsentation – und wie Du sie vermeidest
Lebenslauf nacherzählen: Den kennt die andere Person bereits. Fokussiere Dich lieber auf Deine Persönlichkeit und Motivation.
Floskeln verwenden: „Ich bin teamfähig, belastbar und pünktlich“ – solche Aussagen überzeugen nicht. Zeige lieber durch konkrete Beispiele, was Dich auszeichnet.
Keine Vorbereitung: Eine spontane Selbstpräsentation wirkt oft unstrukturiert. Übe vorher – aber ohne auswendig zu lernen.
Selbstpräsentation mit der Stellenanzeige abgleichen
Studiere die Stellenanzeige genau und baue gezielt passende Eigenschaften ein.
Wenn z. B. gesucht wird:
„Zuverlässiger Auszubildender mit Interesse an Computertechnik“
Dann könntest Du sagen: „Ich bin sehr zuverlässig, was ich zum Beispiel durch meine Verantwortung im Familienalltag gelernt habe. Mein Interesse an Computertechnik habe ich durch die Leitung der Schul-AG vertieft. Außerdem habe ich an einem Excel-Kurs teilgenommen und arbeite gerne mit digitalen Tools.“
Tipps zur Vorbereitung Deiner Selbstpräsentation
Übe mit Freund*innen oder Familie
Sprich Deine Selbstpräsentation laut vor anderen Personen, um ein Gefühl für den Ablauf und die Wirkung zu bekommen. Das Feedback Deiner Zuhörer*innen hilft Dir, Unsicherheiten zu erkennen und sicherer im Auftritt zu werden.
Informiere Dich über das Unternehmen
Lies Dir die Website des Unternehmens, Social-Media-Kanäle oder Presseartikel durch, um ein gutes Bild von der Unternehmenskultur und den Werten zu bekommen. So kannst Du Deine Selbstpräsentation gezielt auf das Unternehmen abstimmen und echtes Interesse zeigen.
Sei konkret und selbstbewusst
Vermeide allgemeine Aussagen und nenne lieber klare Beispiele für Deine Stärken oder Erfahrungen. Zeig dabei ruhig Selbstbewusstsein – Du darfst stolz auf das sein, was Du kannst!
Vermeide auswendig gelernte Texte
Ein auswendig gelernter Vortrag klingt schnell künstlich und unpersönlich. Versuche stattdessen, Deine Präsentation wie ein freies Gespräch zu gestalten – so kommst Du natürlicher und authentischer rüber.
Halte Blickkontakt und lächle
Ein freundlicher Blickkontakt und ein ehrliches Lächeln schaffen sofort Sympathie. Damit signalisierst Du Offenheit, Selbstsicherheit und Interesse am Gegenüber.
Mit einer starken Selbstpräsentation zum Erfolg
Die Selbstpräsentation ist Deine Visitenkarte im Bewerbungsgespräch. Nutze sie, um zu zeigen, wer Du wirklich bist und warum genau Du zur Stelle passt. Mit der richtigen Vorbereitung, einem authentischen Auftreten und einer klaren Struktur wirst Du garantiert überzeugen.
Und wenn Du Deine Ausbildungsstelle dann gefunden hast? Dann kannst Du Dich mit unseren Lernpaketen perfekt auf Deine Prüfungen vorbereiten und auch dort überzeugen!