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Du wirst während deiner Ausbildung gemobbt? – So reagierst du richtig!

Mobbing. Das ist dieses Wort was man immer öfter hört. Leider ist das Leben nun einmal manchmal echt fies und niemand scheint gegen Schikanen am Arbeitsplatz sicher zu sein – Leider auch nicht während der Ausbildung. Was du gegen Mobbing oder auch Bossing während deiner Ausbildung tun kannst, erfährst du hier bei Prozubi.

Was ist Mobbing, was ist Bossing in der Ausbildung?

Das Wort Mobbing wird heute schon fast inflationär für Schikanen und Reibereien am Arbeitsplatz verwendet.  Nach dem Arbeitsrecht gehört allerdings noch ein klein bisschen mehr, als Meinungsverschiedenheiten dazu. Was das genau bedeutet werden wir dir im nächsten Absatz noch einmal genauer erklären.

Zurück zum Unterschied von Mobbing und Bossing.

Der Unterschied ist eigentlich gar nicht so groß. Mobbing beschreibt das kontinuierliche Bloßstellen unter Arbeitskollegen, während es beim Bossing um das Schikanieren und Triezen eines Angestellten von seinem Vorgesetzten. Im Fall der Ausbildung kann das also heißen, dass dich dein Ausbilderbosst” oder deine Arbeits- und Azubikollegenmobben“.

Nach dem Arbeitsrecht:

Nicht jede schlechte Behandlung fällt in den Augen des Arbeitsrechts unter Mobbing oder Bossing. Gerade während der Ausbildung solltest du dir, bevor du rechtliche Schritte einleitest, über deine Chancen auf Erfolg im klaren sein.

Hier also eine kleine Ausführung was als Mobbing gilt:

Wenn du von Arbeitskollegen, anderen Azubis oder deinem Ausbilder/Chef über Monate hinweg einer schlechten Behandlung ausgesetzt bist, gilt das als Mobbing. Diese schlechte Behandlung bedeutet zum Beispiel andauernde grundlose Kritik an dir und deiner Arbeit und deinen Leistungen während der Ausbildung. Du wirst lächerlich gemacht oder dabei bloßgestellt oder beleidigt. Besonders hart wird es natürlich, wenn du wegen irgendetwas diskriminiert wirst, dir gedroht wird, deine Arbeit behindert wird oder dir Arbeitsleistungen aberkannt oder gar nicht erst anerkannt werden.

Bei so etwas kannst du dir sicher sein, dass es sich auf jeden Fall um echtes, fieses Mobbing handelt!

Auch sexuelle Belästigung oder das ständige verstummen aller Gespräche, sobald du einen Raum betrittst, zeigen dir und jedem Arbeitsgericht, dass du ein Opfer von Mobbingattacken während deiner Ausbildung geworden bist.

In dem Fall solltest du dir auf jeden Fall Hilfe holen und den Schikanen ein Ende bereiten, denn auf lange Sicht gesehen kann Mobbing ernsthaft krank machen. Einen Artikel dazu findest du hier!

Was du tun kannst wenn du in deiner Ausbildung gemobbt wirst:

Aus einer Mobbingsituation wieder heraus zu kommen ist nicht sehr leicht, aber auch nicht unmöglich. Hier also ein paar Tipps, wie du bei Mobbing und Bossing während deiner Ausbildung vorgehen kannst.

Zuallererst solltest du mit Freunden oder deinen Eltern darüber reden. Über etwas Reden hilft zunächst immer und du hörst auch noch eine andere Meinung über das Thema. Vielleicht ist die Situation von außen betrachtet ja ganz anders! Du könntest auch deinen Berufsschullehrern deine Situation in einer ruhigen Minute schildern. Als eine objektive Person von außen, können diese meist besser beurteilen, wie du vorgehen solltest.

Eins der wichtigsten Dinge, die du tun kannst, ist ein Mobbing-Tagebuch zu führen. Das heißt nicht, dass du dir darin all deinen Kummer von der Seele schreiben sollst (obwohl das manchmal auch helfen kann). Ein Mobbing-Tagebuch ist ähnlich wie dein Berichtsheft in der Ausbildung. Du dokumentierst damit die genauen Vorfälle:

  • Wann dich jemand gemobbt hat
  • Was dieser Mensch gesagt hat
  • Wer es war
  • Wo das war
  • War noch jemand anderes dabei

Damit kannst du später genau nachweisen, was du alles aushalten musstest. Und sollte es wirklich zu einer Gerichtsverhandlung oder ähnlichem kommen, ist so ein Buch voller genauer Notizen sehr viel aussagekräftiger als der Satz: “Die waren halt während meiner Ausbildung alle immer so gemein zu mir.” Außerdem lässt sich damit vielleicht ein Muster der Attacken erkennen, so dass du den Schikanen zumindest zeitweise aus dem Weg gehen kannst. Wenn du deinen Peinigern keine Angriffsfläche mehr bietest werden die Schikanen irgendwann aufhören.

Doch eh es so weit kommt, solltest du vorher nichts unversucht lassen, die Wogen zu glätten. Sage dem Menschen, der dich mobbt ganz ruhig und gelassen, was dir nicht passt, dass das was er tut nicht recht ist und du so nicht weiter behandelt werden willst. Wenn das nicht hilft, kannst du dich auch an den Betriebsrat oder an die Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV) wenden, die während der Ausbildung für dich zuständig sind.

Es ist auch möglich, sich nur speziell für die Zeit im Betrieb krankschreiben zu lassen. Mit einem Anwalt an deiner Seite kannst du dann den Betrieb deiner Ausbildung wechseln und Schadensersatz fordern. Weitere Strategien, wie du mit “Mobbing” oder “Bossing” umgehen kannst, findest du auf folgender Homepage.

Aber warum ICH?

Eine sehr berechtigte Frage, nur leider ohne befriedigende Antwort. Laut Studien ist bereits jeder zweite Arbeitnehmer einmal in seinem Arbeitsleben Opfer von Mobbing- oder Bossingattacken geworden.

Man glaubt zu wissen, dass Mobbing vor allem dann entsteht, wenn im Betrieb Angst vor Kündigungen und der generellen Zukunft herrscht. Wen es jedoch dann am Ende trifft, hat meist nichts mit dem Verhalten oder dem Charakter des Gemobbten an sich zu tun. Er oder sie war dann einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort.

Vielleicht hatte dein T-Shirt an einem Tag die “falsche” Farbe, oder jemand war neidisch auf deine Schuhe… Was es jedenfalls war, es ist etwas so Unbedeutendes gewesen, dass es sich nicht für den Rest deines Lebens negativ auf dich auswirken wird. Es hat nie etwas mit dir zu tun, sondern die, die mobben, sind die, bei denen etwas schief läuft. Das sind die ängstlichen Menschen, die sich dann stark fühlen können, wenn sie dir oder jemand anderem das Leben zur Hölle machen. Vergiss diese Menschen also, und fang an einem anderen Ort noch mal von vorne an.

Tipps, wie du den Ausbildungsbetrieb wechseln kannst, oder wie es mit dem Schadensersatz aussieht, findest du hier.

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