Der erweiterte Wirtschaftskreislauf

Hier kannst Du Dir den vollen Text des Videos “Der erweiterte Wirtschaftskreislauf” durchlesen.

Diese Lektion ist in dem Modul “Produktionsfaktoren, Arbeitsteilung und Leistungsprozesse” enthalten.

Mit der Lektion “Der erweiterte Wirtschaftskreislauf” kannst Du Dich optimal auf Deine IHK-Prüfung vorbereiten. Für Deine Prüfungsvorbereitung stehen Dir prüfungsnahe Fragen in spannenden Quizzes zur Verfügung. Außerdem bieten wir Dir zahlreiches Zusatzmaterial für Deine IHK-Prüfung.

Dank unserer Videos, kannst Du jedes Thema für Deine IHK-Abschlussprüfung genau in Deinem Tempo lernen.

Das sind Klaus und seine Frau Lisa. Gemeinsam mit ihren beiden Kindern leben sie in Deutschland in einem Einfamilienhaus. Sie und alle anderen in Deutschland lebenden Menschen sind die Haushalte im erweiterten Wirtschaftskreislauf. Ein Haushalt im wirtschaftlichen Sinne muss nicht immer aus mehreren Menschen bestehen. Auch Einzelpersonen können ein Haushalt in diesem Sinne sein.

Klaus und Lisa arbeiten an fünf Tagen pro Woche in einem Unternehmen. Sie bieten dem Unternehmen ihre Arbeit als Produktionsfaktor an. Für ihre Arbeitsleistung erhalten sie monatlich ihr Gehalt. Mit dem Gehalt können sie sich dann viele schöne Sachen kaufen. Das Geld – das sie für ihren Konsum ausgeben – nennt man Konsumausgaben. Die Konsumgüter, die sie kaufen, werden von den Unternehmen angeboten. Es fließen also mehrere Geld- und Leistungsströme. Die Haushalte bieten den Unternehmen ihre Arbeitsleistung an und erhalten dafür Geld. Es fließt also ein Leistungsstrom “Arbeit” von den Haushalten zu den Unternehmen und im Gegenzug ein Geldstrom “Lohn und Gehalt” von den Unternehmen zu den Haushalten. Wenn die Haushalte nun Güter und Dienstleistungen von den Unternehmen kaufen, dann fließen Geld und Leistungen in umgekehrter Richtung zurück  – das Geld fließt von den Haushalten zu den Unternehmen – und die Leistungen in die andere Richtung. Diesen Zusammenhang nennst du auch den einfachen Wirtschaftskreislauf.

Klaus und Lisa müssen allerdings auf ihren Arbeitslohn Steuern bezahlen. Diese Steuern bekommt der Staat. Der Staat bezahlt von diesem Geld dann die Lehrer für ihre Kinder, baut Schulen und Straßen und sorgt mit Polizei und Bundeswehr für ihre Sicherheit. Außerdem würde der Staat Lisa oder Klaus mit Arbeitslosengeld unterstützen, falls sie ihre Arbeit verlieren.

Nicht nur Lisa und Klaus müssen Steuern zahlen, sondern auch die Unternehmen. Auch diese bekommen vom Staat dafür so einiges. Zum Beispiel Subventionen, wenn sie besonders umweltfreundliche Maschinen für ihre Produktion nutzen. Jetzt weißt du, dass Haushalte und Unternehmen Steuern an den Staat bezahlen und dieser damit zum Beispiel die Haushalte durch Transferzahlungen und die Unternehmen durch Subventionen unterstützt.

Klaus und Lisa haben einen super Job. Sie verdienen mehr als sie ausgeben können. Da Klaus und Lisa ihr Geld nicht unter der Matratze horten, bringen sie die Ersparnisse zur Bank. Für das Geld, das sie bei der Bank anlegen, bekommen sie natürlich Zinsen zurück. Klaus und Lisa können sich natürlich auch Geld bei der Bank leihen, wenn sie zum Beispiel ein Haus kaufen wollen. Dann wären die Geldströme natürlich umgekehrt. Die Bank gibt Klaus und Lisa einen Kredit und diese müssen dafür Zinsen bezahlen. Die Banken verleihen auch gerne Geld an Unternehmen. Dafür bekommen sie von diesen Zinsen als Gegenleistung.

So jetzt schauen wir uns den erweiterten Wirtschaftskreislauf mal aus der Ferne an. Du siehst, dass alle Markteilnehmer miteinander in Beziehung stehen.

Jetzt hat der geschlossene Kreislauf aber eine Öffnung. Wir betrachten bisher nur die Wirtschaft in Deutschland. Allerdings handeln wir auch mit anderen Ländern. So entstehen diese Geld- und Güterströme zwischen Deutschland und dem Ausland. Diese schauen wir uns jetzt noch einmal genauer an.

Klaus und Lisa arbeiten bei einem Autohersteller. Da die Autos aber nicht nur in Deutschland verkauft werden – sondern auch in vielen anderen Ländern wie China, Italien und Amerika – exportiert das Unternehmen die Autos. Wenn zum Beispiel eine amerikanische Firma eines dieser Autos kauft, dann bezahlt sie diese und das Auto wird exportiert. Es fließen also Güter ins Ausland – und Finanzmittel aus dem Ausland zu uns. Es geht natürlich auch andersherum. Für die Autos braucht der Autohersteller ein Spezialteil aus China. Dieses Teil wird also importiert und der deutsche Autohersteller zahlt dafür Geld an die chinesische Firma. Den Geldstrom, der in das Ausland führt, bezeichnet man auch als Importausgaben.

So jetzt kennst du die gedankliche Konstruktion des erweiterten Wirtschaftskreislaufes.

Die Vorstellung vom Wirtschaftskreislauf soll dir helfen, die Zusammenhänge in einer arbeitsteiligen Volkswirtschaft zu verstehen und zu veranschaulichen. Du weißt nun, welche Geldströme und Güterströme zwischen Haushalten, Unternehmen, Banken, dem Staat und dem Ausland fließen. Mach doch jetzt direkt die Quizfragen, damit sich das Wissen festigt.