Ziele der Wirtschaftspolitik: Preisniveaustabilität

Hier kannst Du Dir den vollen Text des Videos “Ziele der Wirtschaftspolitik: Preisniveaustabilität” durchlesen.

Diese Lektion ist in dem Modul “Einflussnahme des Staates auf das Wirtschaftsleben” enthalten.

Mit der Lektion “Ziele der Wirtschaftspolitik: Preisniveaustabilität” kannst Du Dich optimal auf Deine IHK-Prüfung vorbereiten. Für Deine Prüfungsvorbereitungstehen Dir prüfungsnahe Fragen in spannenden Quizzes zur Verfügung. Außerdem bieten wir Dir zahlreiches Zusatzmaterial für Deine IHK-Prüfung.

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Die Politik möchte mit dem Stabilitätsgesetz ein gesamtwirtschaftliches Gleichgewicht sichern, kurz gesagt: Die Wirtschaft soll stabil laufen. Es gibt vier wirtschaftspolitische Ziele, die damit gemeint sind. Wir sprechen in diesem Video über die Preisniveaustabilität – die anderen drei Ziele findest du in unseren anderen Videos. Übrigens: Zu diesen vier Zielen kannst du auch magisches Viereck sagen.

Schauen wir mal, was Preisniveau eigentlich bedeutet: Das Preisniveau ist – vereinfacht gesagt – der Durchschnitt aller Preise für Güter und Dienstleistungen. Preisniveaustabilität heißt, dass die Preise nicht zu sehr schwanken, also möglichst stabil bleiben. Ein ausgewogenes Verhältnis von Güter- und Geldmenge hilft, die Preisniveaustabilität zu sichern. Kurz gesagt: Geldmenge und Gütermenge sollen etwa gleich sein.

Es geht also um die Geld- und Gütermengen. Die sogenannte Kaufkraft beziehungsweise der Geldwert ist die Maßgröße für das Preisniveau.Stell dir mal vor, du hast 30.000€ gespart und möchtest ein Auto kaufen. Ein Kleinwagen kostet 15.000€. Du könntest also zwei Autos für dein Geld kaufen. Das ist die Kaufkraft.

Der Prozentsatz, um den die Preise pro Jahr im Schnitt steigen, nennt man Preossteigerungsrate oder Inflationsrate. Aber welche Preissteigerungsrate beziehungsweise Inflation ist eigentlich gewollt und wann muss gegengesteuert werden? Die Wirtschaftspolitik versucht, die Preissteigerungsrate bei maximal zwei Prozent zu halten. Etwas Inflation ist sogar gewollt und ein Schmiermittel für die Wirtschaft. Schließlich verliert das Geld so ganz langsam an Wert und die Menschen und Betriebe geben es zügig wieder aus. Liegt die Preisniveausteigerung gegenüber dem Vorjahr bei über zwei Prozent, liegt eine zu hohe Inflation vor. Gehen die Preise dauerhaft zurück, nennt man das “DEflation”.

Schauen wir uns jetzt noch kurz an, wie man die Preisentwicklung misst. Mit dem sogenannten “Verbraucherpreisindex für Deutschland” messen die zuständigen Ämter die durchschnittliche prozentuale Preisveränderung für Waren und Dienstleistungen. Dazu lassen die Ämter in ganz Deutschland stichprobenartig einkaufen und erfassen den durchschnittlichen Wert eines Warenkorbs. Dieser Warenkorb enthält eine typische Auswahl von Waren und Dienstleistungen. So kann man sehen, ob der Warenkorb teurer oder günstiger wird, also ob das Preisniveau steigt oder sinkt.

So! Wir sind gleich fertig! Ich zeig’ dir noch kurz, welche Maßnahmen es gibt, um das wirtschaftspolitische Ziel der Preisniveaustabilität zu erreichen. Gemäßigte Lohnabschlüsse bei Tarifverhandlungen unterstützen das Ziel der Preisniveaustabilität. Durch eine restriktive Geldpolitik, wie zum Beispiel eine Leitzinsanhebung, verringert die Zentralbank die Geldmenge. Das führt zu Zinssteigerungen und kann helfen, die Inflation zu mindern. Auch wenn die inländische Nachfrage schneller steigt als das Angebot, wird die Preisniveaustabilität davon beeinflusst. Die Preise steigen, es kommt also zur Inflation und die Wirtschaftspolitik ergreift Maßnahmen, um dagegen zu steuern.

Fassen wir mal zusammen: Das magische Viereck umfasst die vier zentralen wirtschaftspolitischen Ziele. Das Preisniveau ist der Durchschnitt aller Preise für Güter und Dienstleistungen. Die Maßgröße des Preisniveaus ist die Kaufkraft bzw. der Geldwert. Als Erfolg wird eine Inflation von maximal zwei Prozent gewertet. Übrigens heißt das Stabilitätsgesetz eigentlich: Gesetz zur Förderung der Stabilität und des Wachstums der Wirtschaft.