Lohnsteuerklassen

Hier kannst Du Dir den vollen Text des Videos “Lohnsteuerklassen” durchlesen.

Diese Lektion ist in dem Modul “Personaleinstellung und Beendigung von Arbeitsverhältnissen” enthalten.
Mit der Lektion “Lohnsteuerklassen” kannst Du Dich optimal auf Deine IHK-Prüfung vorbereiten. Für DeinePrüfungsvorbereitung stehen Dir prüfungsnahe Fragen in spannenden Quizzes zur Verfügung. Außerdem bieten wir Dirzahlreiches Zusatzmaterial für Deine IHK-Prüfung.

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Vielleicht hast du dich schon einmal gefragt, wieso einige Arbeitnehmer ein höheres oder niedrigeres Nettoeinkommen haben, obwohl sie doch den gleichen Bruttolohn verdienen. Der Grund dafür sind die Steuern, die jeder Arbeitnehmer auf seinen Lohn zahlt, und die für jeden unterschiedlich sein können. In diesem Video schauen wir uns an, wer wie viel Steuern auf seinen Lohn zahlen muss. Außerdem erkläre ich dir, wo dieses Geld hinfließt und was damit gemacht wird. Ganz allgemein kannst du dir schon mal merken, dass jeder Arbeitnehmer in Deutschland monatlich zwischen dreißig und fünfzig Prozent Abzüge von seinem Bruttogehalt hat. Ein Teil dieser Abzüge sind die Sozialabgaben, um die es in einem anderen Video geht. Der andere Teil ist die Lohnsteuer, die wir uns jetzt ansehen.

Fangen wir damit an, warum man überhaupt Steuern bezahlt. Die verschiedenen Steuern, die wir in unserem Leben auf viele verschiedene Dinge zahlen, sind das Einkommen des Staates. Im Vergleich zu den Einnahmen aus anderen Steuerquellen ist die Lohnsteuer eine der wichtigsten Einnahmequellen unseres Staates. Von diesen Einnahmen finanziert der Staat viele Dinge, die wichtig für unser gesellschaftliches Zusammenleben sind. Das sind unter anderem der deutsche Rechtsstaat, Krankenhäuser und Bildungseinrichtungen. Durch die Finanzierung der Polizei und der Bundeswehr sichert der Staat mit unseren Steuergeldern zusätzlich die innere und äußere Sicherheit des Landes.

Jetzt fragst du dich vielleicht, wie eigentlich bestimmt wird, wie viele Steuern man zahlen muss. Damit die Steuerlast möglichst sozial und gerecht verteilt wird, gibt es sechs verschiedene Steuerklassen in die die Arbeitnehmer je nach ihrer familiären Situation eingestuft werden. Steuerklasse eins erhalten ledige Arbeitnehmer. Dabei ist es unwichtig, ob sie unverheiratet, geschieden, dauerhaft getrennt lebend oder verwitwet sind, solange sie nur für sich allein sorgen müssen. Sobald Kinder im Spiel sind, erhalten unverheiratete Arbeitnehmer die Steuerklasse zwei. In dieser Klasse ist die steuerliche Belastung nämlich geringer als in Steuerklasse eins. Die Steuerklasse drei ist vorgesehen für verheiratete und verpartnerte Arbeitnehmer, wenn nur ein Partner ein Einkommen hat. Das so genannte Ehegatten-Splitting macht es Ehepartnern und Verpartnerten mit zwei verschieden hohen Einkommen möglich, den Partner mit dem höheren Einkommen in Klasse drei zu besteuern, sofern der andere Partner freiwillig Steuerklasse fünf wählt. So werden die EInkünfte oft insgesamt niedriger besteuert. Viele Paare können mit dem Ehegatten-Splitting also richtig Geld sparen. Im Regelfall würden sonst beide Partner Steuerklasse vier zugeordnet und müssten dann unter Umständen insgesamt mehr Lohnsteuer zahlen. Für verheiratete und verpartnerte Paare mit ähnlich hohem Einkommen macht Steuerklasse vier meistens mehr Sinn. In Steuerklasse sechs werden die Arbeitnehmer eingestuft, die aus mehreren Arbeitsverhältnissen gleichzeitig Gehalt beziehen.

Es gibt grundsätzliche Eigenschaften dieses Steuerklassensystems, die du dir merken kannst: Bei einem gleichen Bruttoentgelt ist die Steuerbelastung für Arbeitnehmer in den Steuerklassen eins und vier gleich hoch. Das bedeutet, dass ein lediger Arbeitnehmer ohne Kinder die gleiche steuerliche Belastung hat, wie Paare ohne Kinder, die das Ehegattensplitting nicht nutzen. Außerdem ist die steuerliche Belastung in Steuerklasse zwei niedriger als in Steuerklasse eins, um Haushalte mit Kindern zu entlasten. In Steuerklasse drei ist die steuerliche Belastung am niedrigsten und in Steuerklasse sechs am höchsten. Für verheiratete oder verpartnerte Paare kann es sich lohnen, sich für das Ehegattensplitting zu entscheiden. Gerade, wenn einer der Partner deutlich besser verdient, als der andere.

Nochmal übersichtlich zusammengefasst:

Die Lohnsteuer ist der Beitrag der Arbeitnehmer zu den staatlichen Ausgaben für das Allgemeinwohl. Der Steuersatz richtet sich nach der Steuerklasse. Je nach dem wie die familiären Verhältnisse eines Arbeitnehmers sind, bekommt er eine bestimmte Steuerklasse. Daher ist die steuerliche Belastung für einzelne Arbeitnehmer unterschiedlich hoch. So kann es sein, dass einer deiner Kollegen mit dem gleichen Bruttogehalt wie du, aber mit einer anderen Steuerklasse, am Ende netto mehr oder weniger zur Verfügung hat als du.