Stell dir mal folgende Situation vor: Du bekommst von deinem Ausbilder eine E-Mail, in der er dir einen dringenden Arbeitsauftrag gibt. Du weißt nicht genau, ob du die Aufgabe richtig verstanden hast, willst deinen Ausbilder aber nicht lange warten lassen und erledigst die Aufgabe schnell.  Später stellt sich heraus, dass du es falsch gemacht hast und nochmal von vorne anfangen musst. Ärgerlich! Das muss aber nicht gleich heißen, dass es allein dein Fehler war. Vielleicht hätte ja auch dein Ausbilder den Arbeitsauftrag viel klarer formulieren können! Solche Kommunikationsstörungen kommen im Arbeitsalltag sehr häufig vor. Die Nachricht, die der Sender übermitteln will, sieht für ihn dann ganz anders aus als für den Empfänger. Das führt schnell zu Missverständnissen und Fehlern, die den Prozessablauf in deinem Betrieb langsamer machen.

Aber wie kann es überhaupt zu Kommunikationsstörungen kommen? Die Ursachen für Kommunikationsstörungen kann man grob in drei Bereiche aufteilen: Fehler auf sprachlicher Ebene, Fehler auf personeller Ebene und Konflikte zwischen den kommunizierenden Personen. Diese drei Bereiche schauen wir uns jetzt mal genauer an.

Auf der sprachlichen Ebene können jedem schnell Fehler passieren. Es kann sein, dass wie in unserem Beispiel die Informationen nicht  ausreichen, um sie eindeutig zu verstehen. Manchmal kommen die Informationen auch zu spät an und du schaffst es aus Zeitdruck nicht mehr, sie zu hinterfragen. Wenn du eine Information bekommst, die der Sender falsch formuliert hat, kann es schnell passieren, dass du sie falsch interpretierst. Oft sind auch kleine Schreib- oder Hörfehler die Ursache für Störungen in der Kommunikation.

Fehler auf der personellen Ebene haben nichts mit dem Inhalt der Nachricht zu tun, sondern eher etwas mit den Mitarbeitern, die die Nachricht übermitteln. In vielen Betrieben gibt es eine strenge Ablauforganisation. Vielleicht kennst du das ja selbst von deiner Arbeit. Die Ablauforganisation gibt genau vor, über welche Stellen du Informationen weitergibst. Wenn du diesen Weg nicht einhältst, also zum Beispiel eine Stelle übergehst oder eine andere unnötigerweise einbeziehst, kann das Kommunikationsstörungen zur Folge haben.

Aber nicht nur Fehler auf der sprachlichen und der personellen Ebene können Schwierigkeiten in der Kommunikation verursachen. Auch Konflikte zwischen den kommunizierenden Personen können für Kommunikationsstörungen verantwortlich sein. In unserem Beispiel hattest du eben keine Zeit nachzufragen, wie dein Ausbilder die Aufgabe meint. Es kann aber auch mal sein, dass du dich nicht traust, nachzufragen. Angst vor Kollegen oder Vorgesetzten kann Missverständnisse verursachen und den Betriebsprozess erheblich beeinträchtigen. Auch wenn du vielleicht denkst, dass es nach der Schule vorbei ist – leider gibt es Mobbung auch unter Erwachsenen! Es kann zum Beispiel vorkommen, dass jemand andere Mitarbeiter lächerlich macht, ihnen mit Absicht keine oder unpassende Aufgaben gibt oder sie von anderen Kollegen isoliert. In einem solchen Fall ist die Kommunikation aller Beteiligten stark beeinträchtigt.

Du siehst, dass es viele Gründe für Kommunikationsstörungen gibt. Meistens passieren Fehler bei der Informationsübermittlung auf der sprachlichen oder der personellen Ebene. Auch zwischenmenschliche Konflikte können die Kommunikation stören.